Freitag, 16. November 2007

Australien 7 - 13699 km und ein Rueckblick

Tja, ihr habt richtig gelesen: Als wir das Auto in Sydney zurueckgegeben haben waren´s geschlagene 13 699 km, die wir in diesem riesigen Land heruntergespult haben. Das hat unsere kuehnsten Erwartungen uebertroffen.
War uns fast ein wenig weh ums Herz, als wir unser "Heim" (genau 79 Tage/Naechte auf ca. 10 sqm verbracht) abgeben mussten. Aber in den grossen Staedten (diese Erfahrung haben wir schon in Brisbane gemacht) wurde es zunehmend zu einem Klotz am Bein. Das Zurueckgeben war ja auch ein Erlebnis der anderen Art: Mussten mit unserem Toyota in eine entlegene Vorstadt fahren, zu einem Privathaus, der Name der Uebernehmer klang sehr deutsch, wenn nicht sogar oesterreichisch. Tatsaechlich: Wir standen einem (fast) Pensionistenehepaar gegenueber, die ihre mieselsuechtigen oesterreichischen Wurzeln nicht verbergen konnten! Ein Fall fuer die Spira! Nachdem wir die Autoinspektion gut hinter uns brachten (die uns hoffentlich unsere bereits ausgelegte Kaution wiederbringt) mussten wir gute Miene zu Gartenzwerg, Kuckucksuhr, Radio Burgenland, typisch oesterreichischen Angebereien und - noch schlimmer- zu Hitlerspruechen machen! Was muessen sich die Aussies ueber die Oesis in so einem Fall denken?
Aber zum Glueck wohnen hier in Sydney ja auch Vorzeigeoesterreicher, wie zum Beispiel Markus und Karoline, die uns dankenswerterweise trotzdem sie allerlei Wichtiges um die Ohren hatten, in ihrer kleinen, feinen Wohnung in Manly fuer eine Woche(!) beherbergten. Es wuerde zu weit fuehren, zu erklaeren warum wir dieses Glueck hatten, bei so netten Gastgebern zu wohnen, wir kennen die beiden noch von Studienzeiten, soviel sei gesagt. Und in Manly, einem der hippsten Gegenden in Sydney zu wohnen ist natuerlich mehr als genial! Ein perfekter Strand gleich um´s Eck, nur 5 Minuten zur Faehre, die uns in einer halben Stunde in die City brachte. Ein unvergesslicher Anblick, wenn ploetzlich vor einem Operahouse und Harbourbridge, im Hintergrund die Skyline, auftauchen. Man kann sich kaum sattsehen! Wie ueberhaupt die Lage der Stadt einmalig ist, an diesem riesigen natuerlichen Hafen gelegen. Die vielen Stadtstraende im Norden und im Sueden! Wenn man nicht gerade im Geschaeftszentrum ist, dann wuerde man gar nicht glauben sich in einer 4-Millionenstadt zu befinden. Mit Ausnahme des eher veralteten Oeffinetzes eine fast perfekte Stadt mit hoher Lebensqualitaet. Und dass sich die Menschen hier wohlfuehlen merkt man auf Schritt und Tritt. Die Wirtschaft kann sich nicht beklagen, es wird gelebt/konsumiert als ob es kein Morgen gaebe.
Selbst konnten wir da mit unserem bescheidenen Reisebudget nicht so mithalten, aber wir leisteten uns immerhin eine Theaterkarte im Operahouse. Das Stueck wurde zwar auf einer Nebenbuehne aufgefuehrt, aber immerhin, wir besuchten das Operahouse, welches, wenn man so nah davor steht und es dann von innen betrachten kann schon eine umwerfende architektonische Meisterleistung darstellt!
JA, in der Stadt laesst sich´s Leben, wiewohl Sydney ja nicht wirklich repraesentativ ist fuer den Rest Autraliens. Man vergisst hier leicht, dass ein Grossteil des Landes nur aus unwirtlicher Wildnis und Oede besteht.
Was haben wir sonst noch erlebt in der letzten Zeit?
Erweahnenswert auch unser 2-Tageausflug in das Huntervalley, einer Weinbauregion nahe Sydney. Dort haben wir uns gratis durchgekostet und auch ordentlich eingekauft. Wer allerdings glaubt Heurigenatmosphaere im oesterreichischen Sinn dort vorzufinden, der irrt. Aber das Endprodukt zaehlt, und der Wein hat in Australien wirklich Klassse.
In die Gruppe der Vorzeigeoesterreicherinnen reiht sich auch Tamara ein. Sie ist eine Grestnerin und nun schon seit 5 Jahren in Austrlien und kuerzlich in die Gegend Sydney uebersiedelt. Wir haben sie in Manly auf einen Kaffeeplausch getroffen und es war einfach nur nett! ´
Koennte gut moeglich sein, dass wir nicht das letzte Mal hier waren, eines Tages vielleicht kommen wir wieder.....
Nun heisst´s aber Abschied nehmen von einem Kontinent, der uns in vielerlei Hinsicht ueberraschte und von dem wir anfangs nicht annahmen, dass er uns doch so gefallen wuerde. Fakt ist, dass in Australien viele Mythen aufrechterhalten werden, von den Aussies selber und von den Reisenden, die daheim berichten. Vieles stellt sich als nicht so spektakulaer dar, wie man sichs anfangs vorstellt und wie einem oft berichtet wird. Der Gesamteindruck den wir in diesen knappen drei Monaten aber bekommen haben ist schon ein besonderer und oft liegt in diesem Land im kleinen Detail das grosse Wunder. Da kommt man erst so nach und nach drauf. Hier aufzufuehren was uns am meisten beindruckt hat und was weniger wuerde den Rahmen dieses Berichts sprengen. Wir haben hier echte Unabhaengigkeit und Freiheit dank unseres Mietautos genossen. Die Weite und Unendlichkeit des Landes hat noch ihr uebriges dazu getan.
Die Freundlichkeit, Offenheit, Herzlichkeit und Ungezwungenheit der AustralierInnen ist wirklich sagenhaft und muss hier nochmals erwaehnt werden. Wir koennen uns nur vornehmen uns ein bissl was von diesen Eigenschaften mit nach Hause zu nehmen - so wie es keinem/keiner OesterreicherIn schaden wuerde sich die Aussies zum Vorbild zu nehmen!
Kleiner Wehrmutstropfen: Die Aborigines. Wir koennen den AustralierInnen nur wuenschen, dass sie das "Problem" mit ihren Ureinwohnern in den Griff bekommen. Die Entwurzelung dieser Menschen zu beobachten macht traurig, wuetend und hilflos zugleich. So wie´s wahrscheinlich auch vielen AustralierInnen geht. Die optimale Loesung? Ist so schnell nicht in Sicht. Geld allein ist sie anscheinend auch nicht. Eine offizielle Entschuldigung? Waere villeicht mal ein Schritt in die richtige Richtung. Mal sehen was eine ev.neue Regierung bringt(Wahlen am 24. November). Es bleibt uns nur zu sagen:
GOOD LUCK, AUSTRALIA!

Weineinkauf im Hunter Valley
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Oesterreicher-Treff in Sydney
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Strand im coolen Manly
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Captain Cooks Schiff im Darling Harbour
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Sydney Opera House
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Skyline Sydney
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Cocktailschluerfen ueber den Daechern Sydneys
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Donnerstag, 1. November 2007

Australien 6 - Die perfekte Welle

1. November - Allerheiligen, die Zeit verlaeuft mit Riesenschritten und nur mehr ca. 2 Wochen bis wir den australischen Kontinent wieder hinter uns lassen. Geruechten zur Folge haben in unserer alten Heimat die Skigebiete schon den Betrieb aufgenommen und in Wien lag Ende Oktober Schnee, auch hier hoerten wir bereits die ersten Weihnachtslieder und allmaehlich wird uns bewusst, dass wir zum ersten mal in 32 Jahren den heimischen Herbst/Winter auslassen werden und uns hier auf der Suedhalbkugel einen dauerhaften Sommer goennen :-)
Wir sind mittlerweile wieder ein gutes Stueck weitergereist und haben auf Hoehe Rockhampton/Gladstone nach hunderten Kilometern das Great Barrier Reaf hinter uns gelassen. Das bringt auch mit sich, dass die Wellen des Pazifischen Ozeans nun ungebremst an die Kueste gelangen. Und das freut die Menschen hier ganz besonders und es dreht sich seitdem fast alles nur um eines - SURFEN! Vergleichbar vielleicht mit dem Skifahren/Snowboarden in Oesterreich ist das Surfen hier an Australiens Kueste Volkssport Nummer eins und alle sind auf der Suche nach der perfekten Welle, sogar Volksschueler demonstrieren hier schon ihre Kuenste beim Wellenreiten nach der Schule. Egal in welchen Ort man kommt, ueberall gibt es einen Surfshop und ein paar Wagemutige im Wasser, egal bei welchem Wetter. Das konnten wir uns natuerlich auch nicht entgehen lassen und wir wollten auch cool sein und rauf aufs Board. Im erstbesten Ort in Agnes Water/Town of 1770 haben wir daher gemeinsam mit ca. 20 anderen (wir waren leider mit Abstand die aeltesten) einen dreistuendigen Surfschnupperkurs besucht und es hat grossen Spass gemacht, aber uns auch ganz klar unsere Grenzen aufgezeigt. Problem Nummer 1: man muss einmal mit dem Surfboard da hinkommen wo die guten Wellen sind und nicht schon vorher absaufen, Problem Nummer 2: man muss die richtige Welle vorausahnen koennen und rechtzeitig mit den Armen Paddeln, Paddeln, Paddeln, um von der Welle mit der richtigen Geschwindigkeit erfasst zu werden und dann beginnt Problem Nummer 3: das Aufsteigen aufs Board und das Gleichgewicht zu halten und sich nicht nach vorne, hinten oder seitlich vom Board ins tosende Wasser zu verabschieden. Vom Ufer aus beim Zuschauen schaut das ganze leichter aus als es ist. Das waere doch gelacht - wir wollten nicht aufgeben und borgten uns am naechsten Tag gleich wieder ein Board aus. Mit blauen Knien, Unmengen verschlucktem Salzwasser und Muskelkater von oben bis unten gings am Abend wieder auf den Campingplatz und so ging es weiter bis jetzt, wir bringen leider noch immer nicht viel zusammen. Bis Sydney ist ja noch etwas Zeit, um an den vielen Stadtstraenden gute Figur zu machen.
Abseits vom Surfen haben wir aber auch noch noerdlich von Brisbane Fraser Island besucht, die groesste Sandinsel der Welt, mit einem unglaublichen 120km langen Sandstrand an der Ostkueste. Leider war Baden im Meer wieder mal nicht moeglich, zuviele Haie und gefaehrliche Unterstroemungen. Entschaedigt wurden wir aber durch eine Reihe von herrlichen Suesswasserseen mit tollen Badeplaetzen und toller Natur und Tierwelt, so konnten wir von der Kueste aus Wale beobachten und haben einige Adler und Dingos gesichtet, einer hat sich tatsachlich in der Nacht in meine ausgelatschten Schlapfen verbissen, hoffentlich ist ihm das gut bekommen. Die "Strassen" im Inneren der Insel waren aber mit Abstand die schlimmsten Pisten, die wir bisher gefahren sind, aber unser Auto hat wie bisher brav durchgehalten. Am einzigen Platz, wo man "sicher" im Meer baden konnte, ein durch Felsen (wahrscheinlich die einzigen auf Fraser, sonst nur Sand) getrennter Abschnitt, aufgrund des aufschaeumenden Wassers Champagne-Pools genannt, hatten wir dann unseren ersten Unfall zu beklagen. Wir kletterten aus Neugier bloederweise barfuss auf die wenigen Felsen und genau in diesem moment kam vom offenem Meer eine Riesenwelle und die Gischt spuelte uns zurueck und wir rutschten lustig ueber die scharfkantigen Steine in die Champagnepools. Nach Champagner war uns danach aber nicht mehr zu Mute, denn beide haben wir uns einige Schuerfwunden zugezogen. Ich (Roland) bin glimpflicher davongekommen, aber Ursi hat es schlimmer erwischt und hatte ein paar tiefere Cuts, zum Glueck musste nichts genaeht werden und die Frau Doktor konnte sich selbst notversorgen, gut fuer mich, denn ich kann ja kein Blut sehen. Dummheit wird halt meistens bestraft.
Nach Fraser besuchten wir die Sunshinecoast, mit ein paar netten Orten wie Noosa, wo auch der fruehere Nummer 1 Tennisspieler Thomas Muster ein paar Jahre gewohnt hat. Danach gings nach Brisbane, Hauptstadt des Bundesstaates Queenslands und drittgroesste Stadt Australiens mit ca. 1,5 Millionen Einwohnern. Die bisher groesste Stadt fuer uns in Australien war bisher Cairns mit 100.000 Einwohnern und ihr koennt euch sicherlich vorstellen, wie lustig es war mit unserem Gelaendewagen im Stadtzentrum waehrend der Rushhour herumzukurven. Ansonsten ist Brsibane eine ganz nette Stadt mit viel Gruen, einem Fluss und Skyline im Zentrum und einer sehr hohen Lebensqualitaet. Wir besuchten dort auch ein Koalazentrum, recht nett diese Tiere, meistens schlafen sie aber nur und haengen faul im Baum herum.
In Brisbane besuchten wir auch einen Ex-Grestner, Wagner Sepp, der hier am Stadtrand mit seiner netten Familie in einem gemuetlichen Haus wohnt und den es Ende der achtziger Jahre gemeinsam mit ein paar Freunden nach Australien verschlagen hat und hier haengengeblieben ist. Bei ihm warteten auch zwei Ueberraschungspakete auf uns und so wurden wir nach Milka-Schokolade in Hongkong abermals, diesmal Mannerschnitten und Ildefonso, mit heimischen Suessigkeiten versorgt. Daneben verirrten sich noch ein paar Buecher und Textilien, darunter auch Unterwaesche, ins Packerl, welche wir ebenfalls sehr gut gebrauchen koennen. Danke nochmals an die edlen Spender.
Von Brisbane gings weiter suedwaerts an die Goldcoast, diese ist sehr verbaut und die vielen Hochhaeuser reichen bis direkt an den Strand. Den vielen japanische Touristen gefaellts, uns eher weniger und so gings nach einem Tag Aufenthalt schon weiter in den angrenzenden Bundesstaat New South Wales. Haben uns hier 5 Tage in Lennox Head suedlich von Byron Bay in einer ganz netten Gegend niedergelassen und geniessen die schoenen Straende und das gruene Hinterland. Freizeitaktivitaet Nummer 1 ist auch hier, wie koennte es anders sein, Surfen.
Die letzte Etappe, sind nur mehr 800km bis Sydney, wird uns noch ueber den einen oder anderen netten Surfort an der Kueste und das Hunter Valley, eine sehr bekannte Weinanbauregion fuehren, bevor wir dann schlussendlich noch fuer eine Woche in Sydney Grossstadtluft schnuppern.

Surfers Paradies
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Impressionen von Fraser Island
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Fotos aus Brisbane
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Montag, 15. Oktober 2007

Australien 5 - Life Is A Beach

Wie ihr ja schon vom letzten Beitrag wisst, konnten wir hier an der Ostkueste nicht sofort an's Riff raus weil uns das Schlechtwetter einholte. Liessen uns aber nicht entmutigen und fuhren von Port Douglas noch ein Stueck noerdlicher ans Cape Tibulation und in den Daintree Rainforest Nationalpark. Die Gegend dort ist gekennzeichnet von noch tiptop erhaltenem Regenwald, der bis zur Kueste, quasi bis zum Strand, runter reicht. War auch trotz Dauerregens herrlich anzusehen, allerdings waren wir auch deswegen was Aktivitaeten anging dort etwas gehandicaped. Dschungelwanderung war aufgrund der rutschig/gatschigen Wege und der Blutegel nicht unbedingt verlockend und am Strand liegen war wegen der Naesse und Feuchte auch nicht drinnen. Leider! Und in unserem Camper wurde es dann mit der Zeit auch ungemuetlich eng und feucht, da wir uns ja nicht wie ueblich nach draussen ausbreiten konnten. War zwar echt 'ne Erfahrung bei prasselndem Regen so mitten im tropischen Urwald zu uebernachten aber mehr als 2 Naechte mussten dann nicht sein und wir entschieden uns mal in die lokale Metropole, nach Cairns zu fahren.
Prompt war das Wetter dort besser und nachdem wir nun ja schon einige Tage zugewartet hatten und taeglich die Wetterberichte checkten haben wir uns endlich fuer eine Rifftour festgelegt.
Haben dann echt einen herrlichen Tag am Meer erwischt und das Boot (Company Aristocat), geruestet fuer 90 Personen, war gluecklicherweide nicht ganz voll. Tatsaechlich war das Schnorcheln und Tauchen am Riff ein Erlebnis, noch dazu wenn man sich bewusst macht, dass sich dieses "Lebewesen" ueber ca. 2700km erstreckt. Meine Wenigkeit (Ursi) hat sich allerdings vielleicht zu viel erwartet: Die Korallen waren zwar wirklich super intakt und es gab auch eine sehr grosse Vielfalt an kleineren Fischen, die groesseren Exemplare liessen aber auf sich warten. Wir haben doch viel Vergleiche mit Malaysien angestellt und die Unterwasserwelt dort braucht sich tatsaechlich nicht zu verstecken. Roli war gluecklicher mit seinen drei Tauchgaengen, hat er doch immerhin einen Eagle-Ray mit einer Spannweite von ueber 1 m gesehen!
Tags darauf holte uns wieder die Realitaet ein und wir verbrachten wieder mal einen Tag damit, unser Auto (zum 4. Mal) zum Mechaniker, diesmal in Cairns, zu stellen. Das Hintertuerl konnten wir nicht mehr von aussen oeffnen - die Verleihcompany kam gluecklicherweise fuer die Reparaturkosten auf.
Nun war's Zeit die Gegend um Cairns endgueltig zu verlassen um mal endlich Richtung Sueden zu gelangen, denn der Weg bis nach Sydney, unserer letzten Destination, ist noch lang!
Und der naechste Hoehepunkt lag schon vor uns: Die Whitsunday Islands. Eine Inselgruppe, bestehned aus insgesamt 74 Inseln, mit tlw. herrlichen Straenden, im weitesten Sinn zum Riff gehoerig. Fasst ein Muss ist es hier dieses Paradies mit dem Segelboot zu erkunden, gluecklich wenn man selbst ein solches besitzt oder selber segeln kann! Beides trifft nicht auf uns zu, so standen wir vor der Qual der Wahl aus den unzaehligen Anbietern von Segeltoerns einen auszuwaehlen, der uns zusagte. Entgegen der Empfehlungen fruehzeitig zu buchen warteten wir zu, in der Hoffnung guenstigere Standbyraten zu erhalten. Und tatseachlich erhielten wir ein ganz gutes Angebot um fuer 3Tage/2 Naechte auf dem Trimaran AVATAR II mitseglen zu koennen. Ging alles sehr flott, buchten und tagst darauf am Vormittag bestiegen wir schon den Segler! Hatten auch echtes Glueck mit der Crew und den anderen Gaesten an Bord: fuer 23 Leute war Kapazitaet und wir waren samt 3 Crewmitgliedern nur 15! Also reichlich Platz fuer alle! Das erste Mal auch nach 50 Tagen Aufenthalt in Australien, dass wir unser Hotel "Auto" veliessen (parkten es sicher in der Marina ab) und ebenso das erste Mal in unserem Leben (abgesehen von irgendwelchen Feahrfahrten nachtsueber in Europa) dass wir so lange am Schiff verbrachten und eben auch dort schliefen! Wir bekamen die aergste Schlafkoje zugeteilt, neamlich im Seitenausleger, erreichbar nur ueber eine kleine Luke, die dann quasi an der Kojendecke lokalisiert war. Fuehlten uns wie in einem Sarg, mit den Unterschied, dass doch ein bissl mehr Platz war. Wurden dann immer in den Schlaf gewiegt und es war nur schwer bis gar nicht festzustellen woher das Schaukeln und Schwanken ruehrte: vom Meer oder vom Wein! Wiewohl wir uns ja vernuenftigerweise mit dem Alkoholgenuss zurueckhielten (brachten nur eine 2l Box Rotwein mit an Bord) im Vergleich zu unseren Mitreisenden: Die englischsprachige, sehr trinkfeste Fraktion war stark vertreten (2 Englaender, 2 SchottInnen, 1 Ire, 2 CanadierInnen) nebst insgesamt 5 deutschsprachigen. Erstere schleppten Boxenweise die Bierdosen und Rummixgetraenke mit an Bord und schon nach dem ersten Abend machten sich unsere britischen Freunde Sorgen um den Biervorrat, der rasant schrumpfte! Hatten echt Spass gemeinsam und obwohl es sich wohl anders anhoerte war's beileibe nicht so exzessiv. Hatten eben auch Glueck nicht mit totalen Youngsters am Boot zu sein, der Altersschnitt lag bei 27, haette schlimmer kommen koennen. Die Crew war ebenfalls recht jung: Ein Skipper mit bloss 22 (!) Jahren, eine ehem. Zahnarzthelferin (30), die ihren Job an den Nagel haengte und nun Geld verdient als Rechte Hand des Skippers, ein "Koch" aus Neuseeland (25), der, nach seinem Beruf gefragt angibt, professionell Reisender zu sein! Cool!
Generell war dieser ganze Segeltrip nur cool und echt geili! Freiheit pur! Stoppten mal am legendaeren Whiteheaven Beach, ein Traum in tuerkis-weiss-blau! Hatten auch wieder Gelegenheit zum Schnorcheln, mit wirklich guten Spots dabei! Schildkroeten tauchten vor uns auf und Delfine begleiteten uns! Was will man mehr! Und Roli hatte noch dazu dass einzigartige Glueck auf See seinen Geburtstag feiern zu koennen! Obercool! Wir ueberstanden den Trip ohne Seekrankheit, wiewohl es sehr komisch war, dann wieder festen Boden unter den Fuessen zu spueren. Dauerte noch Stunden, bis der Boden scheinbar zu schwanken aufhoerte!
Checkten danach wieder im Hotel "Landcruiser" ein und setzten unsern Weg nach Sueden richtung Brisbane fort. Dazwischen machten wir noch einen kleinen Umweg in einen Nationalpark und konnten dort das aeusserst seltene Schnabeltier (Platypus) beobachten.

Regenwaldschaukel
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Aussicht am Campingplatz
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Yachthafen Port Douglas
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Am Great Barrier Reef
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Eindruecke vom Segeltoern auf den Whitsunday Islands
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Dienstag, 2. Oktober 2007

Australien 4 - Das weite Land

Schon wieder ueber eine Woche her, dass wir Alice Springs hinter uns gelassen haben. Sind in der Zwischenzeit wieder runde 2000km richtung Nordosten weitergefahren und gestern an der Ostkueste angekommen, genauer gesagt in Port Douglas noerdlich von Cairns. Wir wollten hier eigentlich ans Great Barrier Reef zum Schnorcheln/Tauchen, aber leider regnet es seit gestern und der Wetterbericht verheisst fuer die kommenden Tage nichts Gutes. Nach 41 Tagen Sonnenschein in diesem Land hatten wir mit sowas gar nicht mehr gerechnet :-, Schon gar nicht hier in Queensland, laut Eigendefinition "The Sunshine State" mit 300 Sonnentagen pro Jahr.
Bevor wir hierherkamen hatten wir aber noch jede Menge erlebt: Zuerst mussten wir den Sandover Highway hinter uns bringen, der rein gar nichts mit einem herkoemmlichen Highway zu tun hat und auf ueber 700km nur aus Sand und Schotter besteht. Auf dieser Strecke ist uns genau 1 (!) Auto entgegengekommen, hatte fast schon medidativen Charakter das Autofahren. Abwechslungsreich wurde die Fahrt erst, als wir von einem fliegenden Heuschreckenschwarm ueberrascht wurden. Szenen wie bei Hitchcocks "Die Voegel" kamen uns in den Sinn und wir schlossen alle Fenster so gut es nur ging. Nach 2 Tagen Fahrt erholten wir uns einen Tag im Boojamulla (Lawn Hill) Nationalpark. Dort findet man eine kleine Oase mit glasklaren Fluessen inmitten der ansonsten ausgetrockneten Landschaft vor. Wir borgten uns auch fuer 2 Stunden ein Kanu aus und genossen die Stimmung am Fluss. Leider bemerkten wir nach dem Aufstehen, dass wir unseren Reifen anscheinend doch zu sehr zugesetzt haben und mussten erstmals aufgrund eines Platten Reifenwechseln. Dank Toyota-Landcruiser Bedienungsanleitung aber kein Problem. Bis zur Werkstatt 300km weiter hat uns zum Glueck der Reservereifen nicht im Stich gelassen. Auf die Frage, was das Problem am Reifen waere, zeigte der Mechaniker nur auf die Aufschrift Made in Korea und verabschiedete sich von uns mit typisch trockenem australischen Humor "See you next year". Die Werkstatt befand sich uebrigens in Normanton, mit 1490 Einwohnern die mit Abstand von uns "groesste" durchfahrene Gemeinde auf dieser Strecke. Dass man uns hier so schnell wiedersieht glaube ich zwar nicht, da gibt es wahrlich interessantere Regionen. Danach ging es zumindest einspurig asphaltiert (recht lustig bei Gegenverkehr!) durchs Savannah Gulfland ins Atherton Tableland. Dort gefiel es uns mit Abstand besser und wir fuehlten uns fast wie zuhause aufgrund der vielen Kuhweiden. Wir schlugen unsere Zelte auf einem herrlichen See auf zirka 800m auf und besuchten die umliegenden Ortschaften. Die hier ansaessigen Bauern vermarkten ihre Produkte zum Teil im Abhof-Verkauf und wir kauften auch fleissig ein (Kaese, Schokolade, Joghurt, Mangowein mmmh).

ohne Worte
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interessante Landschaft oder?
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Heuschreckenalarm
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Boodjamulla NP
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sieht doch aus wie zuhause?
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Lake Tinaroo
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Samstag, 22. September 2007

Australien 3 - The Red Centre

Was bisher geschah:

Hielten uns zwei Tage in Alice Springs auf, um uns ein bisschen zu sammeln nach gut 1000km Schotterpistenfahrt. Ausserdem gab's hier auch einiges zu besichtigen, wie z.B. den Royal Flying Doctors - Stuetzpunkt oder die National Pioneer Women's Hall of Fame. Kamen bei unserem ersten Alice-Aufenthalt auch zufaellig zum A.S. Desert Festival zurecht, wo wir auch der Eroeffnungsstrassenparade beiwohnten und uns ein Bild machen konnten, wie die Aussies so Feste feiern.
Mussten zu unserer eigenen Ueberraschung feststellen, dass, obwohl diese Stadt von Groesse und Flair in etwa mit Amstetten zu vergleichen ist, wir anfangs nach zwei Wochen fast buchstaeblicher Einsamkeit mit Zivilisation und den " Menschenmassen" gar nicht gut klar kamen.
Darum "fluechteten" wir allsbald wieder ins Outback und zogen eine Schleife ueber die West Mac Donnell Ranges, Palm Valley, Kings Canyon zum beruehmtsten aller Berge, dem Ayers Rock, nun besser bezeichnet mit dem aborigine name "Uluru", nebst seinen etwas im Schatten des Interesse stehenden "Schwesterberg" The Olgas, nun Kata Tjuta.
Im Palm Valley feierten wir meinen (Ursi) 32. Geburtsatg mit saftigem Rindersteak, Sparkling Shiraz und Schokokuchen, selbstgekauft! Was kann man sich Schoeneres wuenschen!! In besagtem Valley hatten wir auch unser wildestes 4WD-Erlebnis: Glaubten unser letztes Stuendlein hat geschlagen, alls wir fuer bloss 4km im ausgetrockneten Bachbett nur im Kriechgang voran kamen und fast 'ne geschlagene Stunde dafuer brauchten. Roli erhielt nach der bravouroesen Leistung den 4WD-Award! Aber, man stelle sich vor, als wir erschoepft aus dem Auto purzelten, stand da schon vor uns ein Allradcampingkleinlaster mit franzoesischem Kennzeichen! Darin eine 5-koepfige(!) Familie, die Kids zwischen 11 und 13, bereits gut ein Jahr durch Asien unterwegs und des Reisens noch immer nicht muede. Die Kinder werden von einem Fernunterrichtsystem in Frankreich betreut, wird so nebenbei erwaehnt. Verruckt, echt! Da erscheint unser Unterfangen ja vergleichsweise bescheiden.....
Nun, hatten in diesem Nationalpark eine weitere nette Bekanntschaft mit einem Paar aus Canberra, die uns zum Picknicklunch einluden und mit denen wir uns fast vertratschten beim Thema Aborigines.
Vom Kings Canyon bekamen wir bei der Rundwanderung am Canyonrand entlang einen guten Ueberblick ueber dieses gewaltige Gesteinsmassiv. Spoettelten zuerst ueber die, unserer Meinung nach, uebertriebenen Warnhinweise, man moege ja einen Hut aufsetzen, sich feste Schuhe anziehen, Sonnencreme verwenden und pro Stunde Gehzeit (veranschlagt waren 3-4 Stunden) 1(!) Liter Wasser mitnehmen sowie man vor Beginn der Wanderung zuerst ueberhaupt seinen Gesundheitszustand checken sollte, denn es ginge gleich zu Beginn sehr steil bergauf!Zugegebenermassen, wir marschierten bei der aergsten Mittagshitze los (ein echter Aussi wuerde das nie tun) und tatsaechlich hat's das Urserl gleich im Steilen ein bissl "ab'katzelt", weil's nichts mehr gewohnt ist!!!!!
Dann sind wir, ganz Oesis, aber einen lockeren Schritt marschiert und haben die Tour in 2,5 Stunden absolviert!
Uluru: Am Weg dorthin sind wir gleich in die im Lonley Planet erwaehnte Falle getappt und haben faelschlicherweise den unbekannten Tafelberg Mount Connor fuer den Uluru gehalten - wie peinlich!
Bewunderten zuerst Kata Tjuta (dort war ebenfalls Wandern angesagt) zum Sonnenuntergang um uns fuer den naechsten Tag seit langem wieder mal den Wecker zu stellen um um 5:00 Uhr morgens aufzustehen. Meine Guete war das zaach!!! Erinnerten uns mit Schaudern daran, wie das war, als wir noch zur Arbeit gehen mussten.....
Aber das fruehe Aufstehen lohnte sich (wir waren dabei eingedenk der armen hackelnden Masse in Oesterreich) den wir bestaunten bald darauf die herrlichen Farbschattierungen des australischen Zauberberges. Hatten im Anschluss Fruehstueck und wanderten (!) einmal rund um den Berg. Danach waren wir streichfaehig!Koennt iht glauben oder nicht. Raufgeklettert sind wir nicht, denn erstens ist der Berg den Aborigines heilig und die wollen das nicht, zweitens waere der Weg rauf sowieso gesperrt gewesen, weil an diesem Tag starker Wind blies.
Verbrachten dan Rest des Tages am Resortpool und machten uns gegen 15:00 Uhr wieder auf Richtung Uluru. Posierten uns westlich um fuer das Sonnenuntergangsfarbenspiel geruestet zu sein und Roli begann ein koestliches Dinner for Two zu zaubern (kangoroo in Rotweinsauce, dazu Knoblauchbrot), welches wir beim Anblick dieses umwerfenden Panorammas uns auf der Zunge zergehen liessen! Das ganze kostete uns nur wenige Dollars, wogegen andere fuer Selbiges hohe Summen bezahlen!
Sind nun neuerlich in Alice und werden morgen hoechstwahrscheinlich den langen Weg Richtung Nordosten auf uns nehmen. Haben die Distanzen hier echt etwas unterschaetzt! Hatten in unserem gesamten bisherigen 32-taegigen Aufenthalt auch KEINEN einzigen Regentropfen verspuert!!! Unglaublich!In diesem Zusammenhang ist es auch sehr schwer vorzustallen, dass hier Jahr fuer Jahr die Fluesse zu reissenden Stroemen anschwellen und die Ortschaften regelmaessig ueberschwemmt werden.
Was sonst noch Erwaehnung finden sollte: Hatten heute hier in Alice noch eine Begegnung der besonderen Art: Wir trafen uns mit einer ehem. Kindheitsbekanntschaft meines (Ursi) Vaters aus Wien. Der Mann ist mit ca. 20 Jahren gemeinsam mit seinem Bruder aus purer Abenteuerlust 1969 nach Australien aufgebrochen und prompt hier haengengeblieben. Fuehrten ein interessantes Gespraech und konnten vieles neues ueber die Gegend erfahren.
Die naechste Nachricht werdet ihr schon von der Ostkueste erhalten - vielleicht gibt's dann schon was vom naechsten Abenteuer Great Barrier Reef zu berichten....

PS.: Sorry fuer den leichten Zynismus, aber der musste einfach sein!

Boabtree
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Achtung Kangoroo!
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nach Wien ist's weit von Alice Springs
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so schaut's aus in Alice Springs
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Palm Valley
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Kings Canyon
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Kata Tjuta (The Olgas)
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Uluru (Ayers Rock)
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