Samstag, 9. Juni 2007

Irkutsk

In Irkutsk machen wir nur einen kurzen Zwischenstopp, um die Weiterfahrt an den Baikalsee (Insel Olchon) zu organisieren. Erfreulicherweise sind wir hier wieder zu einem funktionierenden Bankomaten gekommen. Uebernachten duerfen wir bei Helen vom HC, die hier etwas ausserhalb der Stadt mit ihrer Tochter in einer sehr netten Plattenbauwohnung lebt.
Die Stadt hat ca. 600.000 Einwohner und eher den Flair einer Westernstadt mit asiatischem Einschlag. Hier sind die Leute freundlicher als in Moskau und es wird auch schon mehr Handel betrieben. Im Zentrum stehen noch viele alte sibirische Holzhaeuser, grossteils aber leider sehr verfallen.

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Irkutsk

Die Transsibirische Eisenbahn

...ist mit 9.297km von Moskau nach Wladiwostok die laengste durchgehende Eisenbahnstrecke der Welt. Davon gibt es noch zwei Abzweigungen, die Route ueber die Mandschurei bzw. ueber die Mongolei, die beide nach Beijing fuehren. Wir haben uns fuer die Transmongolische Variante entschieden und haben den ersten Streckenabschnitt vom Moskauer Jaroslavler Bhf. bis Irkutsk (5.185km) die letzten 4 Tage hinter uns gebracht.
Das ganze Abenteuer fing nicht so lustig an, da wir uns aufgrund technischer Probleme mit diversen Bankomaten mit nur mehr 500 Rubel (ca. 15 Euro) den Zug besteigen mussten. Unsere Frustration wich aber sehr rasch grosser Freude, da wir aus unerklaerlichen Gruenden ein 1.Klasse 2er Abteil fuer uns allein bekamen, obwohl wir ein 4er Abteil gebucht haben :-), und das wahrscheinlich mit dem billigsten Zugticket ueberhaupt an Bord, welches uns fuer knapp EUR 200,- von Bratislava bis Irkutsk gebracht hat, manchmal braucht man eben Glueck im Leben.
Die ersten 2 Tage vergingen wie im Flug und wir verbrachten die Zeit mit Lesen, Essen, Musik hoeren, Backgammon, Philosophieren. Unterwegs wurde man immer wieder von Babuschkas mit frischem Gemuese, Fisch, warmen Essen und diversen Getraenken auf den Bahnsteigen versorgt, das ganze ziemlich guenstig, sodass wir mit unserem Geld genau durchkamen. Heisses Wasser fuer Tee und Suppe und Trinkwasser gabs gratis. Am Tag 3 und 4 wurde die Landschaft dann schon etwas eintoenig, obwohl die unendlichen Birkenwaelder durchaus ihren Reiz haben. Auch wurde unsere Nachtruhe empfindlich durch eine vodkatrinkende deutsche Reisegruppe gestoert! Ansonsten schunkelte uns das Ruckeln des Zuges in den Schlaf. Das ganze war auf jeden Fall ein Erlebnis und man bekommt ein Eindruck wie unglaublich riesig dieses Land ist. Von Moskau bis Irkutsk haben wir immerhin 5 Zeitzonen durchfahren und sind jetzt schon 7 Stunden vor der mittteleurop. Zeit.

Zug Nr. 10 Baikalexpress
Transsib

im Zug
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Babuschkas im leckerem Essen am Bahnsteig
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Dienstag, 5. Juni 2007

METRO Moskau

...mehr noch als alle Theater und Palaeste wird die Metro unseren Geist anregen und erhellen...
Zitat Lasar Kaganowitsch, ehem. Transportminister der UdSSR
Wer in die Moskauer Metro hinabsteigt findet unterirdische tatsaechlich unterirdische Palaeste aus Marmor, Porphyr und Stahl, geschmueckt mit Mosaiken, Kronleuchtern und protzigen Statuen wieder. Die Stationen haben fast kirchenartigen Charakter. Aus technischer Sicht ist die bereits im 1935 eroeffnete Metro unglaublich: bis zu 9 Mill. Fahrgaeste (und damit soviel wie in New York und London zusammen) nutzen taeglich die U-Bahn, dementsprechend hektische geht es zu in den ueber 150 Stationen mit Intervallen im Takt zwischen 30Sek. und maximal 2Min. (auch Sonntags!). Die Rolltreppen sind teilweise so lang, dass man in der Mitte Anfang und Ende nicht sehen kann und in vor allem in der Haupverkehrszeit wird sogar noch einmal die Geschwindigkeit erhoeht. Wir mit vollem Gepaeck am ersten Tag mitten drunter, das war die Hoelle und wir waren schweissgebadet und froh irgendwie an der richtigen Station rausgekommen zu sein, zumal nichts in lateinischer Schrift gekennzeichnet ist.

Rolltreppe-Metro

Metro

Metro1

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MOSKAU-MOSCOW-MOSKVA

Nach einer wiedereinmal sehr bequemen Schlafwagenfahrt sind wir gut in Moskau am Bahnhof Kievskaja angekommen und haben gleich den waermsten Tag in der Geschichte der Wetteraufzeichungen Russlands im Mai erlebt, bei weit ueber 30 Grad Celsius sind sogar die sonst eher muerrischen und serioesen Russen ausgeflippt und in den oeffentlichen Brunnen herumgeplanstscht.
Moskau ist unglaublich riesig und alles hat gigantsiche Dimensionen. Auch zum Besichtigen gibt es in der 12 Millionen Stadt einiges, die Hoehepunkte waren
- Kreml und Roter Platz
- Lenin-Mausoleum
- Basilius Kathetrale
- Gorky Park
- Tretjakow Gallery
- Zentraluniversitaet
...
Ansonsten hat uns ueberrascht, dass es zwischen den Betonwuesten, Plattenbauten und bis zu 18-spurigen Strassen noch soviele Gruenflaechen und Parks gibt. Kleine Gaesschen und Plaetze zum Flanieren sucht man hier aber vergebens. Auf Dauer koennten wir uns hier ein Leben nicht vorstellen, einfach zu viel Hektik, zu laut und zu viel Protz. Was uns auch ins Auge gestochen ist sind die vielen Neomillonaere, die das Neue Russland darstellen und das kapitalist. Leben so richtig in Saus und Braus auskosten und mit Geld nur so um sich werfen. Armani, Gucci, Cartier, Porsche, Bentley, Lamborghinis,....
Mit riesigen Gelaendewaegen mit getoenten Scheiben verstellen sie die wenigen Parkplaetze. Auf diversen Hochzeitsfeiern sahen wir am Wochenende bis zu 20m Lange amerikanische Lincoln-Limousinen. Das Essen in den gehobenen Restaurants kostet weit mehr als in Mitteleuropa, auf der anderen Seite gibt es aber auch noch die Moeglichkeit halbwegs billig zu leben, so halten wir uns an die wuerstelstandaehnlichen Kiosks, die hier auf allen U-Bahn Stationen und vor den Plattenbausiedlungen zu finden sind. Auch wird man auf diesen Staenden wurderbar mit Obst und Gemuese aus der Region versorgt. Wir haben schon einige russ. Spezialitaeten verkostet, unser Favoriten sind derzeit Schaschlick, Hering bzw. Kwas. Kwas ist eine Art Most, genauer gesagt fermentierter Brottrunk, gewoehnungsbeduerftig aber sehr erfrischend und bei der Hitze besser als Bier und Wodka.
Unsere Gastgeber vom Hospitality Club (Tatjana, Svetlana und Peter) sind sehr nett und hilfsbereit, haben aber selbst nicht sehr viel Zeit fuer uns, da sie sich, obwohl sie ueber eine super Ausbildung verfuegen, jeden Rubel schwer verdienen muessen. Tatjana zb hat ein abgeschlossenes Medizinstudium und ist in Ausbildung zur Augenaerztin, kann aber von dem Spitalsgehalt nicht wirklich gut leben und jobbt daher danach noch in einem Optikerladen. Arbeitstage von 8h morgens bis 23h abends sind oft die Realitaet. Arbeitnehmerinteressen wurden im neuen Russland ueber Bord geworfen, von einem Extrem ins Andere sozusagen. Das gleiche passiert am Wohnungsmarkt, die frueher kostenlosen Wohnungen wurden privatisiert und sind mittlerweile kaum noch leistbar, so wohnen unsere Gastgeber zu dritt auf ca. 35m2.
Viele Vorurteile, die wir aufgrund der Medienberichterstattung hatten, haben sich zum Gluecke nicht bestaetigt, so fuehlen wir uns hier zb sicherer als in vielen suedeurop. Grossstaedten, von Strassenkriminalitaet, Obdachlosigkeit bzw. Wodkaleichen bekamen wir bisher kaum etwas mit.
Wir werden hier heute den letzten Tag verbringen und am Abend gehts weiter mit der TRANSSIB :-), dann beginnt das richtige Zugfahren, bis jetzt war das ja nur die Aufwaermphase, 4 Naechte und ca. 80 Stunden werden wir bis Irkutsk im Zug vergringen und uns dann zur Erholung 2 Wochen am Baikalsee goennen. Freuen uns schon sehr darauf, endlich raus in die Natur. Liebe Gruesse, an alle die unsere Reise verfolgen und bis zum naechsten Mal.

Roland + Ursi


Basilius Kathedrale
Basilius-Kathedrale

Matruschkafiguren
Matruschka

Plattenbau
Plattenbau

Zentraluniversitaet Moskau
Uni
Uni1

Lenin lebt :-)
Lenin-Mausoleum
Lenin
Lenin1

Mittwoch, 30. Mai 2007

Zwischenstop in Kiev

Unsere 12 Stunden Aufenthalt in Kiev haben wir recht gut genutzt und wir haben uns in der kurzen Zeit einen guten Ueberblick ueber das Zentrum verschafft. Die wichtigsten Kirchen wurden abgeklappert, die vielen Gruenflaechen ausgiebig auf der Flucht vor der Hitze genuetzt (Kiev soll neben Oslo und Wien die gruenste Hauptstadt Europas sein!) und sogar ein kurzes Bad im Fluss Dnepr hab ich (Roli) genommen. Das Flair war wie auf der Donauinsel, zusaetzlich gabs feinsten Sandstrand.
Einen kleinen Zwischenfall hatten wir vor dem altehrwuerdigen Dynamo Kiev Stadion - Ursis Wadeln wurden von einer Promenadenmischung mit einer Knacker verwechselt, zum Glueck floss kein Blut und zurueck blieb nur ein kurzer Schreck und ein kleiner blauer Fleck. Mittlerweile sitzen wir wieder im praechtigen Kiever Hauptbahnhof und warten auf die Weiterfahrt nach Moskau.
Doswidanja und Nazdarowje!

Zug faehrt ab
Suedbahnhof

im Zug
im-Zug

Michaelerkirche Kiev
Kiev

Baden am Dnjpr
Kiev1

Zug faehrt ab...

So liebe Leute, bereits nach 2 Tagen auf Achse gibts den ersten Bericht von uns! Der Abschied wurde uns nicht leicht gemacht, Ursis Traenen sind erst nach Bratislava versiegt, danke fuer die zahlreichen Besuche und Verpflegungsspenden auf Gleis 2.
Die Zugfahrt war im Grossen und Ganzen recht angenehm und verlief dank MP 3 Player :-))) recht kurzweilig und wir konnten uns so richtig auf die Reise einstimmen. Wir sind gut in Kiev angekommen. So richtig realisiert haben wirs aber noch immer nicht, dass wir jetzt 1.5 Jahre unterwegs sein werden.

Samstag, 19. Mai 2007

Abschiedsfestl

Danke an alle, die sich ein paar Stunden für uns Zeit genommen haben, es war sehr lustig mit euch zu feiern. Wir haben es fast geschafft, unsere letzten Alkoholvorräte zu vernichten, manch einer wurde aber vom Alkohol vernichtet :-)
ohne-Worte
No-Kangaroos-in-Austria

Mittwoch, 9. Mai 2007

Salamanca para Aprender Espanol

Salamanca war toll (außer dem Wetter), 5 Stunden Sprachkurs täglich, jede Menge Partys und Nachtleben ohne Ende und daneben noch ein wenig Kultur. Unsere Sprachfortschritte sind zwar nicht soweit gediehen wie wir uns das vielleicht insgeheim erhofft haben, wir können uns aber immerhin rudimentär unterhalten. Vielleicht hätten wir am Abend doch mehr Vokabel und Grammatik lernen sollen als das salmantinische Nachtleben zu genießen. 30.000 Studenten auf 170.000 Einwohner, das spricht, glaube ich für sich, Partys ohne Ende und wenn die Spanier feiern heißt das oft, dass es um 3 oder 4 in der Früh erst so richtig los geht und erst um 8 Uhr morgens endet, unglaublich, aber wir habens mit eigenen Augen gesehen. An den Wochenenden haben wir auch ein kleines Kulturprogramm absolviert und die historischen Städte Segovia und Toledo besichtigt, in Madrid waren wir im Prado und im Museum Reina Sofia.

Hasta Luego!

Salamanca-Plaza-Mayor
Salamanca-Plaza-Mayor-Nacht
Fiesta-Mexicana-mit-Jacobo-vom-Hospitality-Club
Paella-in-Madrid

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