Mittwoch, 29. August 2007

Australien 1 - Im Land der Krokodile

Wir landeten um 2:30 Uhr morgens in Darwin im Northern Territory und mussten geschlagene 1,5 Stunden mit Zoll und Quarantaene verbringen bis uns Australien erst so richtig in Empfang nehmen konnte. Doch wir hatten Glueck: unser chinesischenr und malayischer Fruehstueckstee wurde uns entgegen anderer Meinung nicht abgeknoepft und auch sonst hatten die Aussies wenig an uns und an unserem Gepaeck auszusetzen. Die naechste Huerde, die auf uns zukam, war unser fahrendes Hotel fuer die naechsten 3 Monate in Empfang zu nehmen und uns damit vertraut zu machen. Es handelt sich dabei um einen Toyoto Landcruiser 4WD mit aufklappbarem Hochdach zum Schlafen, 2 x 90l Dieseltanks und vollstaendigem Campingequipement mit Kuehlschrank. Die Uebernahme erfolgte trotz Erklaerung in australischem Slang problemlos und das naechste Ziel war einen Supermarkt zu finden, um uns dort mit Lebensmittelvorraeten einzudecken. Ab nun muessen wir ja leider selber kochen!
Der Schock war gross als wir in der Vorstadt von Darwin das kleine Einkaufszentrum betraten: abgesehen davon, dass die Menschen hier wieder blass und viel groesser als wir selber waren, wirkten sie auch zum Grossteil uebergewichtig und deprimiert, schlurften lustlos umher und stopften Junkfood in sich hinein. Noch schlimmer war der Anblick der Aborigines, der Ureinwohner Australiens, die einen noch verwahrlosteren Eindruck machten und teilweise noch dazu ziemlich dem Alkoholismus verfallen sind. Ohne Uebertreibung: EKZ Simmering oder Lugner City wirken dagegen fast aesthetisch!
Schock Nr. 2 waren die Preise in den Supermaerkten. Teilweise waren die Waren bis zu doppelt so teuer wie in Oesterreich, vor allem Obst und Gemuese, das ist wahrscheinlich auch ein Grund, warum die Australier eher zum Fleisch fuer ihr BBQ greifen, das ist naemlich deutlich guenstiger. Unerklaerlich auch warum hier Kiwis teurer sind als bei uns in den Alpen!
Nun ja, man gewoehnt sich an alles und wir haben auch sehr bald die angenehmen Seiten Australiens kennengelernt. Die Menschen hier sind tatsaechlich ueberaus freundlich, hilfsbereit und unkompliziert und haben echt viel fuer Freizeitgestaltung, vor allem fuers Campen ueber.
Nachdem wir Darwins Straende genossen haben (Baden war aber aufgrund von Krokodilen und Quallenvorkommen leider nicht moeglich) besichtigten wir den Litchfield und den Kakadu Nationalpark. Ersterer war sehr reizvoll aufgrund seiner erfrischenden Swimmingholes, meist ueberragt von einem bezaubernden Wasserfall. Mussten dort auch schon unseren Allrad nutzen, als wir einen ca. 60cm tiefen Fluss ueberquerten. Auch das erste Mal Campen im Bush war ein tolles Gefuehl, so fast alleine mitten im stillen Nirgendwo unter einem sagenhaft schoenen Sternenhimmel. Der Kakadu NP ist ungleich groesser und stellt mit seinem Zusammenspiel von Fluessen, Ueberschwemmungsgebieten, trockenem Bush und Hochebenen ein einzigartiges Oekosystem dar. Beeindruckenstes Erlebnis war die Flusstour in den Yellow Waters am South Alligator River zur Morgendaemmerung, wo sich, als sich die Nebel lichteten, vor unseren Augen ein riesiges Vogelparadies auftat. Darueberhinaus wimmelte es nur so von Salzwasserkrokodilen (Salties). Diese stellen neben den Suesswasserkrokodilen (Freshies) die gefaehrlichere Variante dar, da auch durchaus Menschen auf ihrem Speiseplan stehen koennen. Ein ausgewachsenes Salzwasserkrokodil kann bis zu 5m lang und bis zu 70 Jahre alt werden! Darueberhinaus konnten wir im Kakadu NP auch noch einige der weltaeltesten Felsmalereien (Rockart) bewundern.
Nach dieser guten Woche fuehlen wir uns nun reif fuer mehr Outback. Daher werden wir nicht gleich direkt am Highway nach Alice Springs fahren, sondern den Umweg ueber die Kimberleys und Gibb River Road (Western Australia) nehmen. Im Anschluss nehmen wir den Tanami Track, um doch noch nach Alice Springs und zum beruehmten Ayers Rock zu gelangen. Das heisst, wir werden die naechsten 2000km weder Asphaltstrassen noch Internetcafes zu sehen bekommen und melden uns daher erst wieder in ca. 3 Wochen.

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