Samstag, 26. Januar 2008

In Patagonien 2 - El Fin del Mundo (Am Ende der Welt)

Nun haben wir es doch geschafft bis auf die Insel Feuerland (span.: Tierra del Fuego), auch als Ende der Welt bezeichnet, zu kommen. Wiedereinmal brauchte es unzaehlige Stunden im Bus um hierhin zu gelangen.
Es ist einen Blick in den Atlas wert, um diesen letzten Zipfel Suedamerikas genauer unter die Lupe zu nehmen: Hier dreht sich die Andenbergkette in eine West-Ost Richtung und versinkt foermlich im Meer und bildet dadurch ein schier unueberschaubares Insel- und Fjordsystem. Um vom Festland auf Feuerland zu kommen mussten wir mittels Faehre die Magellanstrasse ueberqueren. Das war eigenrlich sehr unspektakulaer, uns ging es aber irgendwie nahe, denn beide lasen wir zuvor das Buch von Stefan Zweig uber die Abenteuer des besagten Seemanns und Entdeckers. Da beginnt man die Dinge anders zu betrachten, denn das Buch ist echt packend geschrieben und man bekommt eine Ahnung wie hart und entbehrungsreich es damals vor fast 500 Jahren gewesen sein muss, hier einen Seeweg vom Atlantischen zum Pazifischen Ozean zu finden. Sogar in der heutigen Zeit empfindet man die Gegend hier als sehr unwirtlich und unansprechend! Was erst muss Magellan und seiner Besatzung durch den Kopf gegangen sein! Er und seine Leute waren es, die der Insel auch den Namen gaben, denn in der finsteren Nacht erblickten sie die lodernden Feuer der Indianer.
Uebrigens: Ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass die Grenzen zwischen Argentinien und Chile an dieser suedlichsten Spitze sehr eigenartig verlaufen. Und genau diese Grenzen machten ein flottes Fortkommen fuer uns im Bus auch unmoeglich. Denn, da wo Grenzen, sind auch Grenzkontrollen, und die waren wirklich muehsam und langwierig! Mit einem Wort: unnoetig!
Endlich kamen wir um Mitternacht in Ushuaia an, das sich ruehmt die suedlichste Stadt der Welt zu sein. Um 2 Uhr morgens stand unser Zelt. Wir entschieden uns wieder zu campen. Eigentlich wurden wir fast dazu gezwungen, denn es gab kein freies Quartier mehr. Wer glaubt alleine am Ende der Welt zu sein, der irrt. Hier treffen sich alle Arten von Touristen: Backpacker, Kreuzfahrer, Antarktisexpeditionsteilnehmer (die ist ja "nur" mehr 1000 km entfernt) und diejenigen, die es mit ihrem eigenen Vehikel bis hierher geschafft haben (Anfang oder Ende der Panamericana). Im Prinzip hat die Stadt nicht viel zu bieten, ist sogar eher haesslich - aber, und das ist halt der Reiz, sie liegt am Ende der Welt.
Wie gesagt, an dem einzigen Campingplatz, der uebrigens am Fusse einer Schipiste liegt, treffen sich all dies Leute und wir schlichen bewundernd um die Gefaehrte herum und dachten uns, dass es Oesterreicher wohl kaum bis hierher mit dem eigenen Auto schaffen wuerden. Um so groesser war die Freude und Ueberraschung als wir in der Hauptstrasse von Ushuaia einen Landrover Defender mit burgenlaendischem (!) Kennzeichen entdeckten. Wie konnte es anders sein, wir trafen die dazugehoerigen Besitzer - na klar, auf unserem Campingplatz! Es handelte sich sogar um eine vierkoepfige Familie. Bei ein paar Bierchen tauschten wir unsere Reisegeschichten aus. Mit am Tisch sassen noch ein motorradreisendes Paar (Er: Liechtenstein/ Sie: Suedafrika!). Die beiden kannten den Oesipapa uebrigens schon von der Atlantikverschiffung ihrer Vehikel. Die Welt ist klein!
Wir goennten uns fuenf ruhige Tage in Ushuaia, gingen dort im angrenzenden Nationalpark auch noch ein wenig wandern und genossen sonst die Aussicht vom Zelt auf den vor uns liegenden Beaglekanal.
Von nun an kann's nur mehr Richtung Norden gehen (denn eine Antarktisreise zum Last-Minute-Preis um ca. 4000 US$ war uns dann doch zu teuer....).
Faehre Magellanstrasse/Ferry Strait of Magellan
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Blick ueber den Beaglekanal/View over Beagle Channel
DSCN4403
Yachthafen Ushuaia/Marina Ushuaia
DSCN4379
Nationalpark Tierra del Fuego
DSCN4391
Sonnenaufgang/Sunrise
DSCN4409
torres66 - 16. Feb, 18:37

Hallo, ihr beiden, habt schonn viel gesehen, sitzen hier im kalten Wien und schauen uns die Bilder von Patagonien an. Muss schön sein dort. Wünschen weiter guten Reiseverlauf
Onkel Gerhard und Familie

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