Bolivien - Spanisch bueffeln in Sucre
Es war an der Zeit, dass wir uns wieder einmal wo laenger aufhielten: Welche Stadt waere dazu nicht besser geeignet gewesen als die schon 1538 gegruendete, klimatisch beguenstigt auf "nur" 2800m gelegene Hauptstadt Sucre (Sitz des Obersten Gerichtshofes und des Bundesverfassungsgerichts). De-facto-Hauptstadt mit Verwaltungssitz ist aber La Paz. Man braucht nicht viel Fantasie, um zu verstehen, dass zwischen den beiden Staedten eine grosse Rivalitaet herrscht...
Sucres historische Altstadt, mit seinen prachtvoll verzierten, blendendweiss gestrichenen Gebaeuden, zaehlt zum UNESCO Weltkulturerbe und hat somit eine der besterhaltendsten Kolonialarchitektur Lateinamerikas. Schon 1624 wurde hier eine Universitaet gegruendet und bis heute ist Sucre bedeutende Unistadt.
Wir genossen das Schlendern durch die Gassen der "Ciudad blanca" (= der weissen Stadt) sowie das Verweilen auf den Parkbaenken des Plaza 25 de Mayo, der mit seinen akkurat angelegten Beeten eine wahre Meisterleistung des Stadtgaertners darstellt. Doch nur allzu schnell holte uns die oft sehr traurige Wirklichkeit unter all dem historischen Prunk ein: Die Bettler, runzelige alte Maennlein und Weiblein, und die schuhputzenden Kinder fanden schnell heraus, wo sich die Touristen gerne aufhalten. Wir kamen ins Gespraech mit dem 13-jaehrigen Hugo, der uns sehr eloquent einen Vortrag ueber seine Stadt und sein Land hielt - kein Wunder er ist "Praesident" der Gewerkschaft der Kinderschuhputzer. Er kommt urspruenglich vom Land, arbeitet tagsueber um sich das Geld fuer Schule, Kost und Quartier zu verdienen. Abends drueckt er die Schulbank denn er hat grosse Plaene, er moechte Zahnarzt werden. Er war nicht der einzige Minderjahrige, den wir arbeiten sahen: Viele Kinder und Jugendliche verkaufen an Kiosken oder tragen Einkaeufe nach Hause oder helfen auf den Busbahnhoefen. Arg mitanzusehen! Daneben gibt´s aber wieder Kids, die nach der Schule vom Papa im protzigen Gelaendewagen abgeholt werden oder denen ein Ballettunterricht finanziert wird. So schaut die Gleichberechtigung in Bolivien aus!
Weil wir schon von Schule reden - auch wir waren wieder vom Ehrgeiz besessen und wollten unsere Spanischkenntnisse weiter voran treiben: Bei unserem Lehrer Issac kamen wir in den Genuss von 21 privaten Unterrichtsstunden, eine Stunde umgerechnet 2 EUR/Pers.! Da ging echt was weiter! Haben fast die gesamte fehlende Grammatik mit ihm durchgemacht. Nun liegt´s an uns weiterzuueben! Aber Kommunikation kam bei Isaac auch nicht zu kurz: Da er Rechtsanwalt und Lehrer zugleich war, wusste er echt ueber alles moegliche bescheid und wir bekamen super Hintergrundinformationen ueber das Land.
Nach den drei anstrengenden Vormittagsstunden haben wir uns meist bei einem "Almuerzo" (=Mittagessen) am Markt oder in einen der kleinen Mittagsrestaurants gelabt. Unglaublich: Suppe und Hauptspeise pro Person um sageundschreibe einen Euro (oft war da noch Getraenk und Desert inkludiert)! In den Markt haben wir uns regelrecht verliebt: Traumhaftes Obst und Gemuese, was das Herz begehrt ! Den verschiedensten Milchshakes oder den frisch gepressten Orangensaeften konnten wir nicht wiederstehen ( wie auch, um 20 Cent pro Glas und da bekommt man noch Nachschlag)! Bolivien ist eindeutig das guenstigste Land, das wir bisher bereisten.
Ach ja, wir haben nebst unserem Lehrer noch eine weitere interessante Bekanntschaft gemacht: Wir trafen uns mit Wolfgang, einem gebuertigen Deutschen, ein "pensionierter" Entwicklungshelfer der schon seit gut 20 Jahren in Sucre wohnt. Wir lernten ihn, wie so oft, ueber HC kennen. Zweimal lud er uns in sein gemuetliches Haus ein, und jedesmal "vertratschten" wir uns, denn er wusste viel zu erzaehlen, kannte er ja fast alles und jeden in und um Sucre. Seine Partnerin leitet uebrigens sehr erfolgreich und mit viel Enthusiasmus die hiesige Ballettschule, daher von vorhin das Beispiel.
Alles in allem fuehlten wir uns in Sucre sehr wohl und auch sicher. Der gebuehrend feierliche Abschied wurde leider vereitelt: Roland bekam 3 Tage Durchfall.
La Ciudad blanca - Sucre






Marktimpressionen







Sucres historische Altstadt, mit seinen prachtvoll verzierten, blendendweiss gestrichenen Gebaeuden, zaehlt zum UNESCO Weltkulturerbe und hat somit eine der besterhaltendsten Kolonialarchitektur Lateinamerikas. Schon 1624 wurde hier eine Universitaet gegruendet und bis heute ist Sucre bedeutende Unistadt.
Wir genossen das Schlendern durch die Gassen der "Ciudad blanca" (= der weissen Stadt) sowie das Verweilen auf den Parkbaenken des Plaza 25 de Mayo, der mit seinen akkurat angelegten Beeten eine wahre Meisterleistung des Stadtgaertners darstellt. Doch nur allzu schnell holte uns die oft sehr traurige Wirklichkeit unter all dem historischen Prunk ein: Die Bettler, runzelige alte Maennlein und Weiblein, und die schuhputzenden Kinder fanden schnell heraus, wo sich die Touristen gerne aufhalten. Wir kamen ins Gespraech mit dem 13-jaehrigen Hugo, der uns sehr eloquent einen Vortrag ueber seine Stadt und sein Land hielt - kein Wunder er ist "Praesident" der Gewerkschaft der Kinderschuhputzer. Er kommt urspruenglich vom Land, arbeitet tagsueber um sich das Geld fuer Schule, Kost und Quartier zu verdienen. Abends drueckt er die Schulbank denn er hat grosse Plaene, er moechte Zahnarzt werden. Er war nicht der einzige Minderjahrige, den wir arbeiten sahen: Viele Kinder und Jugendliche verkaufen an Kiosken oder tragen Einkaeufe nach Hause oder helfen auf den Busbahnhoefen. Arg mitanzusehen! Daneben gibt´s aber wieder Kids, die nach der Schule vom Papa im protzigen Gelaendewagen abgeholt werden oder denen ein Ballettunterricht finanziert wird. So schaut die Gleichberechtigung in Bolivien aus!
Weil wir schon von Schule reden - auch wir waren wieder vom Ehrgeiz besessen und wollten unsere Spanischkenntnisse weiter voran treiben: Bei unserem Lehrer Issac kamen wir in den Genuss von 21 privaten Unterrichtsstunden, eine Stunde umgerechnet 2 EUR/Pers.! Da ging echt was weiter! Haben fast die gesamte fehlende Grammatik mit ihm durchgemacht. Nun liegt´s an uns weiterzuueben! Aber Kommunikation kam bei Isaac auch nicht zu kurz: Da er Rechtsanwalt und Lehrer zugleich war, wusste er echt ueber alles moegliche bescheid und wir bekamen super Hintergrundinformationen ueber das Land.
Nach den drei anstrengenden Vormittagsstunden haben wir uns meist bei einem "Almuerzo" (=Mittagessen) am Markt oder in einen der kleinen Mittagsrestaurants gelabt. Unglaublich: Suppe und Hauptspeise pro Person um sageundschreibe einen Euro (oft war da noch Getraenk und Desert inkludiert)! In den Markt haben wir uns regelrecht verliebt: Traumhaftes Obst und Gemuese, was das Herz begehrt ! Den verschiedensten Milchshakes oder den frisch gepressten Orangensaeften konnten wir nicht wiederstehen ( wie auch, um 20 Cent pro Glas und da bekommt man noch Nachschlag)! Bolivien ist eindeutig das guenstigste Land, das wir bisher bereisten.
Ach ja, wir haben nebst unserem Lehrer noch eine weitere interessante Bekanntschaft gemacht: Wir trafen uns mit Wolfgang, einem gebuertigen Deutschen, ein "pensionierter" Entwicklungshelfer der schon seit gut 20 Jahren in Sucre wohnt. Wir lernten ihn, wie so oft, ueber HC kennen. Zweimal lud er uns in sein gemuetliches Haus ein, und jedesmal "vertratschten" wir uns, denn er wusste viel zu erzaehlen, kannte er ja fast alles und jeden in und um Sucre. Seine Partnerin leitet uebrigens sehr erfolgreich und mit viel Enthusiasmus die hiesige Ballettschule, daher von vorhin das Beispiel.
Alles in allem fuehlten wir uns in Sucre sehr wohl und auch sicher. Der gebuehrend feierliche Abschied wurde leider vereitelt: Roland bekam 3 Tage Durchfall.
La Ciudad blanca - Sucre






Marktimpressionen







dieweltreisenden - 12. Mai, 21:00