In Patagonien 3 - Durch Chiles tiefen Sueden
Unaufhaltsam geht's nun Richtung Norden, mittlerweile haben wir auch die Grenze nach Chile ueberschritten. Unsere erste Station im Land der geographischen Extreme (Nord-Sued-Ausdehnung 4000km! und durchschnittlich nur 180km breit) war Punta Arenas, die suedlichste Stadt am Festland Chiles. Die Stadt gefiel uns recht gut und besitzt eine schoene historische Altstadt, an deren Rande wir 2 Naechte im Garten eines Hostels verbrachten. Gleich von Beginn an fielen uns doch betraechtliche Unterschiede zum Nachbarland Argentinien auf: statt Pizzen und Steaks finden sich auf der Speisekarte ploetzlich jede Menge Fisch und Meerestiere, das Spanisch ist komplett anders und wird mit fast doppelter Geschwindigkeit gesprochen, dafuer wirken die Leute aber wesentlich zugaenglicher und an Touristen interessierter und wir kamen bisher mit wesentlich mehr Leuten ins Gespraech. Generell kann man sagen, dass der Standard, auch der Unterkuenfte und Toilletten (es gibt wieder Seife und Klopapier!) doch etwas hoeher ist, leider aber auch die Preise, um ca. 30-50%. Die Chilenen gelten wahrscheinlich nicht zu Unrecht als die Preussen Suedamerikas, die Leute wirken hier wesentlich weniger chaotisch, sehr ruhig und bescheiden, kein Wunder, dass sich die Argentinier und Chilenen nicht sehr koscher sind und bis heute immer wieder kleinere Grenzstreitigkeiten herrschen. Die Argentinier waren vor dem grossen Wirtschaftscrash im Schnitt um einiges vermoegender als die Chilenen und schauten, so erzaehlten uns verschiedene Chilenen, gerne auf die aermeren Nachbarn runter, mittlerweile hat sich das aber umgekehrt, die Argentinier koennen sich Chile nicht mehr leisten und die Chilenen fahren billig nach Argentinien auf Urlaub, so schnell kann sich das aendern.
Genug der Politik, nach 2 Tagen ging es weiter nach Puerto Natales, eine kleine Fischerstadt und Hauptstadt der Provinz Ultima Esperanza, zu deutsch der letzten Hoffnung. Im chilenischen Sommer ist aber nicht der Fischfang im Mittelpunkt sondern der 120km entfernte Nationalpark Torres del Paine, der die Besucherscharen hierher stroemen laesst. Nach ein paar Tagen im Hostel (endlich wieder mal richtige Betten und noch dazu ein Doppelzimmer!) und dem Verkosten der diversen Meerestiere (Koenigskrabben, Muscheln,...) war auch unser Ziel, den Nationalpark fuer 8 Tage unsicher zu machen. Mit schon deutlich mehr Erfahrung punkto Essenseinkauf und stark verbesserter Kondition wanderten wir insgesamt um die 80km durch die patagonische Bergwunderwelt. Die verschiendensten Landschaftsformen, die man dabei durchquert, waren sehr beeindruckend, von Gletschern bis auf 400m Meereshoehe herab, patagonischer Steppe, steilen Gipfeln und verschiendensten Bachueberquerungen war alles dabei. Im Gegensatz zu El Chalten in Argentinien ist der hiesige Nationalpark aber bereits touristisch wesentlich mehr "entwickelt" mit Restaurants, Huetten, warmen Duschen auf manchen Campingplaetzen,... Das ganze hat dann auch seinen Preis, Eintritt in den Park pro Person EUR 22,- und fuer die diversen Uebernachtungen und Essen verlangt man Preise wie in der Schweiz ohne entsprechenden Service. Fuer uns keine Frage, wir blieben natuerlich unserem Zelt treu und kochten uns jeden Tag selbst unser Sueppchen.
Der Hoehpunkt der ganzen Wanderei war dann am letzten Tag der Sonnenaufgang unter den beruehmten Felsnadeln, den 3 Torres, die dem Park auch seinen Namen gaben. Gemeinsam mit etlichen anderen verrueckten war um 5 Uhr Tagwache und mit Stirnlampen ging's cirka 50min. ueber ein uebles Geroellfeld zum Fusse der 3 Gipfel, die sich nach und nach langsam von rot ueber orange in allen moeglichen Farbschattierungen zeigten, echt beeindruckend und wir hatten das Glueck eines wolkenlosen Morgen. Das Wetter zeigte sich diesmal uebrigens nicht nur von seiner guten Seite und wir lernten die Wetterextreme Patagoniens das erste Mal so richtig kennen. Von starkem Wind bis zu 80km/h, Dauerregen und Graupelschauer war alles vertreten.
Mittlerweile relaxten wir eine weitere Nacht hier in Puerto Natales und warten auf unsere gewaschene Waesche und unsere Weiterfahrt, diesmal nicht im Bus!, wir leisten uns den "Luxus" einer kleinen "Kreuzfahrt" mit der chilenischen Faehre Navimag, die uns in 3 Tagen durch die patagonischen Kanaele und Fjorde nach Puerto Montt bringt, schoene Fotos davon gibt's hoffentlich beim naechsten Mal. Hasto Luego!
Fischerdorf Puerto Natales/Fishing Village Puerto Natales



Nationalpark Torres del Paine







Genug der Politik, nach 2 Tagen ging es weiter nach Puerto Natales, eine kleine Fischerstadt und Hauptstadt der Provinz Ultima Esperanza, zu deutsch der letzten Hoffnung. Im chilenischen Sommer ist aber nicht der Fischfang im Mittelpunkt sondern der 120km entfernte Nationalpark Torres del Paine, der die Besucherscharen hierher stroemen laesst. Nach ein paar Tagen im Hostel (endlich wieder mal richtige Betten und noch dazu ein Doppelzimmer!) und dem Verkosten der diversen Meerestiere (Koenigskrabben, Muscheln,...) war auch unser Ziel, den Nationalpark fuer 8 Tage unsicher zu machen. Mit schon deutlich mehr Erfahrung punkto Essenseinkauf und stark verbesserter Kondition wanderten wir insgesamt um die 80km durch die patagonische Bergwunderwelt. Die verschiendensten Landschaftsformen, die man dabei durchquert, waren sehr beeindruckend, von Gletschern bis auf 400m Meereshoehe herab, patagonischer Steppe, steilen Gipfeln und verschiendensten Bachueberquerungen war alles dabei. Im Gegensatz zu El Chalten in Argentinien ist der hiesige Nationalpark aber bereits touristisch wesentlich mehr "entwickelt" mit Restaurants, Huetten, warmen Duschen auf manchen Campingplaetzen,... Das ganze hat dann auch seinen Preis, Eintritt in den Park pro Person EUR 22,- und fuer die diversen Uebernachtungen und Essen verlangt man Preise wie in der Schweiz ohne entsprechenden Service. Fuer uns keine Frage, wir blieben natuerlich unserem Zelt treu und kochten uns jeden Tag selbst unser Sueppchen.
Der Hoehpunkt der ganzen Wanderei war dann am letzten Tag der Sonnenaufgang unter den beruehmten Felsnadeln, den 3 Torres, die dem Park auch seinen Namen gaben. Gemeinsam mit etlichen anderen verrueckten war um 5 Uhr Tagwache und mit Stirnlampen ging's cirka 50min. ueber ein uebles Geroellfeld zum Fusse der 3 Gipfel, die sich nach und nach langsam von rot ueber orange in allen moeglichen Farbschattierungen zeigten, echt beeindruckend und wir hatten das Glueck eines wolkenlosen Morgen. Das Wetter zeigte sich diesmal uebrigens nicht nur von seiner guten Seite und wir lernten die Wetterextreme Patagoniens das erste Mal so richtig kennen. Von starkem Wind bis zu 80km/h, Dauerregen und Graupelschauer war alles vertreten.
Mittlerweile relaxten wir eine weitere Nacht hier in Puerto Natales und warten auf unsere gewaschene Waesche und unsere Weiterfahrt, diesmal nicht im Bus!, wir leisten uns den "Luxus" einer kleinen "Kreuzfahrt" mit der chilenischen Faehre Navimag, die uns in 3 Tagen durch die patagonischen Kanaele und Fjorde nach Puerto Montt bringt, schoene Fotos davon gibt's hoffentlich beim naechsten Mal. Hasto Luego!
Fischerdorf Puerto Natales/Fishing Village Puerto Natales



Nationalpark Torres del Paine







dieweltreisenden - 7. Feb, 15:36