Donnerstag, 1. November 2007

Australien 6 - Die perfekte Welle

1. November - Allerheiligen, die Zeit verlaeuft mit Riesenschritten und nur mehr ca. 2 Wochen bis wir den australischen Kontinent wieder hinter uns lassen. Geruechten zur Folge haben in unserer alten Heimat die Skigebiete schon den Betrieb aufgenommen und in Wien lag Ende Oktober Schnee, auch hier hoerten wir bereits die ersten Weihnachtslieder und allmaehlich wird uns bewusst, dass wir zum ersten mal in 32 Jahren den heimischen Herbst/Winter auslassen werden und uns hier auf der Suedhalbkugel einen dauerhaften Sommer goennen :-)
Wir sind mittlerweile wieder ein gutes Stueck weitergereist und haben auf Hoehe Rockhampton/Gladstone nach hunderten Kilometern das Great Barrier Reaf hinter uns gelassen. Das bringt auch mit sich, dass die Wellen des Pazifischen Ozeans nun ungebremst an die Kueste gelangen. Und das freut die Menschen hier ganz besonders und es dreht sich seitdem fast alles nur um eines - SURFEN! Vergleichbar vielleicht mit dem Skifahren/Snowboarden in Oesterreich ist das Surfen hier an Australiens Kueste Volkssport Nummer eins und alle sind auf der Suche nach der perfekten Welle, sogar Volksschueler demonstrieren hier schon ihre Kuenste beim Wellenreiten nach der Schule. Egal in welchen Ort man kommt, ueberall gibt es einen Surfshop und ein paar Wagemutige im Wasser, egal bei welchem Wetter. Das konnten wir uns natuerlich auch nicht entgehen lassen und wir wollten auch cool sein und rauf aufs Board. Im erstbesten Ort in Agnes Water/Town of 1770 haben wir daher gemeinsam mit ca. 20 anderen (wir waren leider mit Abstand die aeltesten) einen dreistuendigen Surfschnupperkurs besucht und es hat grossen Spass gemacht, aber uns auch ganz klar unsere Grenzen aufgezeigt. Problem Nummer 1: man muss einmal mit dem Surfboard da hinkommen wo die guten Wellen sind und nicht schon vorher absaufen, Problem Nummer 2: man muss die richtige Welle vorausahnen koennen und rechtzeitig mit den Armen Paddeln, Paddeln, Paddeln, um von der Welle mit der richtigen Geschwindigkeit erfasst zu werden und dann beginnt Problem Nummer 3: das Aufsteigen aufs Board und das Gleichgewicht zu halten und sich nicht nach vorne, hinten oder seitlich vom Board ins tosende Wasser zu verabschieden. Vom Ufer aus beim Zuschauen schaut das ganze leichter aus als es ist. Das waere doch gelacht - wir wollten nicht aufgeben und borgten uns am naechsten Tag gleich wieder ein Board aus. Mit blauen Knien, Unmengen verschlucktem Salzwasser und Muskelkater von oben bis unten gings am Abend wieder auf den Campingplatz und so ging es weiter bis jetzt, wir bringen leider noch immer nicht viel zusammen. Bis Sydney ist ja noch etwas Zeit, um an den vielen Stadtstraenden gute Figur zu machen.
Abseits vom Surfen haben wir aber auch noch noerdlich von Brisbane Fraser Island besucht, die groesste Sandinsel der Welt, mit einem unglaublichen 120km langen Sandstrand an der Ostkueste. Leider war Baden im Meer wieder mal nicht moeglich, zuviele Haie und gefaehrliche Unterstroemungen. Entschaedigt wurden wir aber durch eine Reihe von herrlichen Suesswasserseen mit tollen Badeplaetzen und toller Natur und Tierwelt, so konnten wir von der Kueste aus Wale beobachten und haben einige Adler und Dingos gesichtet, einer hat sich tatsachlich in der Nacht in meine ausgelatschten Schlapfen verbissen, hoffentlich ist ihm das gut bekommen. Die "Strassen" im Inneren der Insel waren aber mit Abstand die schlimmsten Pisten, die wir bisher gefahren sind, aber unser Auto hat wie bisher brav durchgehalten. Am einzigen Platz, wo man "sicher" im Meer baden konnte, ein durch Felsen (wahrscheinlich die einzigen auf Fraser, sonst nur Sand) getrennter Abschnitt, aufgrund des aufschaeumenden Wassers Champagne-Pools genannt, hatten wir dann unseren ersten Unfall zu beklagen. Wir kletterten aus Neugier bloederweise barfuss auf die wenigen Felsen und genau in diesem moment kam vom offenem Meer eine Riesenwelle und die Gischt spuelte uns zurueck und wir rutschten lustig ueber die scharfkantigen Steine in die Champagnepools. Nach Champagner war uns danach aber nicht mehr zu Mute, denn beide haben wir uns einige Schuerfwunden zugezogen. Ich (Roland) bin glimpflicher davongekommen, aber Ursi hat es schlimmer erwischt und hatte ein paar tiefere Cuts, zum Glueck musste nichts genaeht werden und die Frau Doktor konnte sich selbst notversorgen, gut fuer mich, denn ich kann ja kein Blut sehen. Dummheit wird halt meistens bestraft.
Nach Fraser besuchten wir die Sunshinecoast, mit ein paar netten Orten wie Noosa, wo auch der fruehere Nummer 1 Tennisspieler Thomas Muster ein paar Jahre gewohnt hat. Danach gings nach Brisbane, Hauptstadt des Bundesstaates Queenslands und drittgroesste Stadt Australiens mit ca. 1,5 Millionen Einwohnern. Die bisher groesste Stadt fuer uns in Australien war bisher Cairns mit 100.000 Einwohnern und ihr koennt euch sicherlich vorstellen, wie lustig es war mit unserem Gelaendewagen im Stadtzentrum waehrend der Rushhour herumzukurven. Ansonsten ist Brsibane eine ganz nette Stadt mit viel Gruen, einem Fluss und Skyline im Zentrum und einer sehr hohen Lebensqualitaet. Wir besuchten dort auch ein Koalazentrum, recht nett diese Tiere, meistens schlafen sie aber nur und haengen faul im Baum herum.
In Brisbane besuchten wir auch einen Ex-Grestner, Wagner Sepp, der hier am Stadtrand mit seiner netten Familie in einem gemuetlichen Haus wohnt und den es Ende der achtziger Jahre gemeinsam mit ein paar Freunden nach Australien verschlagen hat und hier haengengeblieben ist. Bei ihm warteten auch zwei Ueberraschungspakete auf uns und so wurden wir nach Milka-Schokolade in Hongkong abermals, diesmal Mannerschnitten und Ildefonso, mit heimischen Suessigkeiten versorgt. Daneben verirrten sich noch ein paar Buecher und Textilien, darunter auch Unterwaesche, ins Packerl, welche wir ebenfalls sehr gut gebrauchen koennen. Danke nochmals an die edlen Spender.
Von Brisbane gings weiter suedwaerts an die Goldcoast, diese ist sehr verbaut und die vielen Hochhaeuser reichen bis direkt an den Strand. Den vielen japanische Touristen gefaellts, uns eher weniger und so gings nach einem Tag Aufenthalt schon weiter in den angrenzenden Bundesstaat New South Wales. Haben uns hier 5 Tage in Lennox Head suedlich von Byron Bay in einer ganz netten Gegend niedergelassen und geniessen die schoenen Straende und das gruene Hinterland. Freizeitaktivitaet Nummer 1 ist auch hier, wie koennte es anders sein, Surfen.
Die letzte Etappe, sind nur mehr 800km bis Sydney, wird uns noch ueber den einen oder anderen netten Surfort an der Kueste und das Hunter Valley, eine sehr bekannte Weinanbauregion fuehren, bevor wir dann schlussendlich noch fuer eine Woche in Sydney Grossstadtluft schnuppern.

Surfers Paradies
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Impressionen von Fraser Island
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Fotos aus Brisbane
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