Montag, 15. Oktober 2007

Australien 5 - Life Is A Beach

Wie ihr ja schon vom letzten Beitrag wisst, konnten wir hier an der Ostkueste nicht sofort an's Riff raus weil uns das Schlechtwetter einholte. Liessen uns aber nicht entmutigen und fuhren von Port Douglas noch ein Stueck noerdlicher ans Cape Tibulation und in den Daintree Rainforest Nationalpark. Die Gegend dort ist gekennzeichnet von noch tiptop erhaltenem Regenwald, der bis zur Kueste, quasi bis zum Strand, runter reicht. War auch trotz Dauerregens herrlich anzusehen, allerdings waren wir auch deswegen was Aktivitaeten anging dort etwas gehandicaped. Dschungelwanderung war aufgrund der rutschig/gatschigen Wege und der Blutegel nicht unbedingt verlockend und am Strand liegen war wegen der Naesse und Feuchte auch nicht drinnen. Leider! Und in unserem Camper wurde es dann mit der Zeit auch ungemuetlich eng und feucht, da wir uns ja nicht wie ueblich nach draussen ausbreiten konnten. War zwar echt 'ne Erfahrung bei prasselndem Regen so mitten im tropischen Urwald zu uebernachten aber mehr als 2 Naechte mussten dann nicht sein und wir entschieden uns mal in die lokale Metropole, nach Cairns zu fahren.
Prompt war das Wetter dort besser und nachdem wir nun ja schon einige Tage zugewartet hatten und taeglich die Wetterberichte checkten haben wir uns endlich fuer eine Rifftour festgelegt.
Haben dann echt einen herrlichen Tag am Meer erwischt und das Boot (Company Aristocat), geruestet fuer 90 Personen, war gluecklicherweide nicht ganz voll. Tatsaechlich war das Schnorcheln und Tauchen am Riff ein Erlebnis, noch dazu wenn man sich bewusst macht, dass sich dieses "Lebewesen" ueber ca. 2700km erstreckt. Meine Wenigkeit (Ursi) hat sich allerdings vielleicht zu viel erwartet: Die Korallen waren zwar wirklich super intakt und es gab auch eine sehr grosse Vielfalt an kleineren Fischen, die groesseren Exemplare liessen aber auf sich warten. Wir haben doch viel Vergleiche mit Malaysien angestellt und die Unterwasserwelt dort braucht sich tatsaechlich nicht zu verstecken. Roli war gluecklicher mit seinen drei Tauchgaengen, hat er doch immerhin einen Eagle-Ray mit einer Spannweite von ueber 1 m gesehen!
Tags darauf holte uns wieder die Realitaet ein und wir verbrachten wieder mal einen Tag damit, unser Auto (zum 4. Mal) zum Mechaniker, diesmal in Cairns, zu stellen. Das Hintertuerl konnten wir nicht mehr von aussen oeffnen - die Verleihcompany kam gluecklicherweise fuer die Reparaturkosten auf.
Nun war's Zeit die Gegend um Cairns endgueltig zu verlassen um mal endlich Richtung Sueden zu gelangen, denn der Weg bis nach Sydney, unserer letzten Destination, ist noch lang!
Und der naechste Hoehepunkt lag schon vor uns: Die Whitsunday Islands. Eine Inselgruppe, bestehned aus insgesamt 74 Inseln, mit tlw. herrlichen Straenden, im weitesten Sinn zum Riff gehoerig. Fasst ein Muss ist es hier dieses Paradies mit dem Segelboot zu erkunden, gluecklich wenn man selbst ein solches besitzt oder selber segeln kann! Beides trifft nicht auf uns zu, so standen wir vor der Qual der Wahl aus den unzaehligen Anbietern von Segeltoerns einen auszuwaehlen, der uns zusagte. Entgegen der Empfehlungen fruehzeitig zu buchen warteten wir zu, in der Hoffnung guenstigere Standbyraten zu erhalten. Und tatseachlich erhielten wir ein ganz gutes Angebot um fuer 3Tage/2 Naechte auf dem Trimaran AVATAR II mitseglen zu koennen. Ging alles sehr flott, buchten und tagst darauf am Vormittag bestiegen wir schon den Segler! Hatten auch echtes Glueck mit der Crew und den anderen Gaesten an Bord: fuer 23 Leute war Kapazitaet und wir waren samt 3 Crewmitgliedern nur 15! Also reichlich Platz fuer alle! Das erste Mal auch nach 50 Tagen Aufenthalt in Australien, dass wir unser Hotel "Auto" veliessen (parkten es sicher in der Marina ab) und ebenso das erste Mal in unserem Leben (abgesehen von irgendwelchen Feahrfahrten nachtsueber in Europa) dass wir so lange am Schiff verbrachten und eben auch dort schliefen! Wir bekamen die aergste Schlafkoje zugeteilt, neamlich im Seitenausleger, erreichbar nur ueber eine kleine Luke, die dann quasi an der Kojendecke lokalisiert war. Fuehlten uns wie in einem Sarg, mit den Unterschied, dass doch ein bissl mehr Platz war. Wurden dann immer in den Schlaf gewiegt und es war nur schwer bis gar nicht festzustellen woher das Schaukeln und Schwanken ruehrte: vom Meer oder vom Wein! Wiewohl wir uns ja vernuenftigerweise mit dem Alkoholgenuss zurueckhielten (brachten nur eine 2l Box Rotwein mit an Bord) im Vergleich zu unseren Mitreisenden: Die englischsprachige, sehr trinkfeste Fraktion war stark vertreten (2 Englaender, 2 SchottInnen, 1 Ire, 2 CanadierInnen) nebst insgesamt 5 deutschsprachigen. Erstere schleppten Boxenweise die Bierdosen und Rummixgetraenke mit an Bord und schon nach dem ersten Abend machten sich unsere britischen Freunde Sorgen um den Biervorrat, der rasant schrumpfte! Hatten echt Spass gemeinsam und obwohl es sich wohl anders anhoerte war's beileibe nicht so exzessiv. Hatten eben auch Glueck nicht mit totalen Youngsters am Boot zu sein, der Altersschnitt lag bei 27, haette schlimmer kommen koennen. Die Crew war ebenfalls recht jung: Ein Skipper mit bloss 22 (!) Jahren, eine ehem. Zahnarzthelferin (30), die ihren Job an den Nagel haengte und nun Geld verdient als Rechte Hand des Skippers, ein "Koch" aus Neuseeland (25), der, nach seinem Beruf gefragt angibt, professionell Reisender zu sein! Cool!
Generell war dieser ganze Segeltrip nur cool und echt geili! Freiheit pur! Stoppten mal am legendaeren Whiteheaven Beach, ein Traum in tuerkis-weiss-blau! Hatten auch wieder Gelegenheit zum Schnorcheln, mit wirklich guten Spots dabei! Schildkroeten tauchten vor uns auf und Delfine begleiteten uns! Was will man mehr! Und Roli hatte noch dazu dass einzigartige Glueck auf See seinen Geburtstag feiern zu koennen! Obercool! Wir ueberstanden den Trip ohne Seekrankheit, wiewohl es sehr komisch war, dann wieder festen Boden unter den Fuessen zu spueren. Dauerte noch Stunden, bis der Boden scheinbar zu schwanken aufhoerte!
Checkten danach wieder im Hotel "Landcruiser" ein und setzten unsern Weg nach Sueden richtung Brisbane fort. Dazwischen machten wir noch einen kleinen Umweg in einen Nationalpark und konnten dort das aeusserst seltene Schnabeltier (Platypus) beobachten.

Regenwaldschaukel
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Aussicht am Campingplatz
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Yachthafen Port Douglas
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Am Great Barrier Reef
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Eindruecke vom Segeltoern auf den Whitsunday Islands
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