Dienstag, 5. Juni 2007

METRO Moskau

...mehr noch als alle Theater und Palaeste wird die Metro unseren Geist anregen und erhellen...
Zitat Lasar Kaganowitsch, ehem. Transportminister der UdSSR
Wer in die Moskauer Metro hinabsteigt findet unterirdische tatsaechlich unterirdische Palaeste aus Marmor, Porphyr und Stahl, geschmueckt mit Mosaiken, Kronleuchtern und protzigen Statuen wieder. Die Stationen haben fast kirchenartigen Charakter. Aus technischer Sicht ist die bereits im 1935 eroeffnete Metro unglaublich: bis zu 9 Mill. Fahrgaeste (und damit soviel wie in New York und London zusammen) nutzen taeglich die U-Bahn, dementsprechend hektische geht es zu in den ueber 150 Stationen mit Intervallen im Takt zwischen 30Sek. und maximal 2Min. (auch Sonntags!). Die Rolltreppen sind teilweise so lang, dass man in der Mitte Anfang und Ende nicht sehen kann und in vor allem in der Haupverkehrszeit wird sogar noch einmal die Geschwindigkeit erhoeht. Wir mit vollem Gepaeck am ersten Tag mitten drunter, das war die Hoelle und wir waren schweissgebadet und froh irgendwie an der richtigen Station rausgekommen zu sein, zumal nichts in lateinischer Schrift gekennzeichnet ist.

Rolltreppe-Metro

Metro

Metro1

DSCN1186

MOSKAU-MOSCOW-MOSKVA

Nach einer wiedereinmal sehr bequemen Schlafwagenfahrt sind wir gut in Moskau am Bahnhof Kievskaja angekommen und haben gleich den waermsten Tag in der Geschichte der Wetteraufzeichungen Russlands im Mai erlebt, bei weit ueber 30 Grad Celsius sind sogar die sonst eher muerrischen und serioesen Russen ausgeflippt und in den oeffentlichen Brunnen herumgeplanstscht.
Moskau ist unglaublich riesig und alles hat gigantsiche Dimensionen. Auch zum Besichtigen gibt es in der 12 Millionen Stadt einiges, die Hoehepunkte waren
- Kreml und Roter Platz
- Lenin-Mausoleum
- Basilius Kathetrale
- Gorky Park
- Tretjakow Gallery
- Zentraluniversitaet
...
Ansonsten hat uns ueberrascht, dass es zwischen den Betonwuesten, Plattenbauten und bis zu 18-spurigen Strassen noch soviele Gruenflaechen und Parks gibt. Kleine Gaesschen und Plaetze zum Flanieren sucht man hier aber vergebens. Auf Dauer koennten wir uns hier ein Leben nicht vorstellen, einfach zu viel Hektik, zu laut und zu viel Protz. Was uns auch ins Auge gestochen ist sind die vielen Neomillonaere, die das Neue Russland darstellen und das kapitalist. Leben so richtig in Saus und Braus auskosten und mit Geld nur so um sich werfen. Armani, Gucci, Cartier, Porsche, Bentley, Lamborghinis,....
Mit riesigen Gelaendewaegen mit getoenten Scheiben verstellen sie die wenigen Parkplaetze. Auf diversen Hochzeitsfeiern sahen wir am Wochenende bis zu 20m Lange amerikanische Lincoln-Limousinen. Das Essen in den gehobenen Restaurants kostet weit mehr als in Mitteleuropa, auf der anderen Seite gibt es aber auch noch die Moeglichkeit halbwegs billig zu leben, so halten wir uns an die wuerstelstandaehnlichen Kiosks, die hier auf allen U-Bahn Stationen und vor den Plattenbausiedlungen zu finden sind. Auch wird man auf diesen Staenden wurderbar mit Obst und Gemuese aus der Region versorgt. Wir haben schon einige russ. Spezialitaeten verkostet, unser Favoriten sind derzeit Schaschlick, Hering bzw. Kwas. Kwas ist eine Art Most, genauer gesagt fermentierter Brottrunk, gewoehnungsbeduerftig aber sehr erfrischend und bei der Hitze besser als Bier und Wodka.
Unsere Gastgeber vom Hospitality Club (Tatjana, Svetlana und Peter) sind sehr nett und hilfsbereit, haben aber selbst nicht sehr viel Zeit fuer uns, da sie sich, obwohl sie ueber eine super Ausbildung verfuegen, jeden Rubel schwer verdienen muessen. Tatjana zb hat ein abgeschlossenes Medizinstudium und ist in Ausbildung zur Augenaerztin, kann aber von dem Spitalsgehalt nicht wirklich gut leben und jobbt daher danach noch in einem Optikerladen. Arbeitstage von 8h morgens bis 23h abends sind oft die Realitaet. Arbeitnehmerinteressen wurden im neuen Russland ueber Bord geworfen, von einem Extrem ins Andere sozusagen. Das gleiche passiert am Wohnungsmarkt, die frueher kostenlosen Wohnungen wurden privatisiert und sind mittlerweile kaum noch leistbar, so wohnen unsere Gastgeber zu dritt auf ca. 35m2.
Viele Vorurteile, die wir aufgrund der Medienberichterstattung hatten, haben sich zum Gluecke nicht bestaetigt, so fuehlen wir uns hier zb sicherer als in vielen suedeurop. Grossstaedten, von Strassenkriminalitaet, Obdachlosigkeit bzw. Wodkaleichen bekamen wir bisher kaum etwas mit.
Wir werden hier heute den letzten Tag verbringen und am Abend gehts weiter mit der TRANSSIB :-), dann beginnt das richtige Zugfahren, bis jetzt war das ja nur die Aufwaermphase, 4 Naechte und ca. 80 Stunden werden wir bis Irkutsk im Zug vergringen und uns dann zur Erholung 2 Wochen am Baikalsee goennen. Freuen uns schon sehr darauf, endlich raus in die Natur. Liebe Gruesse, an alle die unsere Reise verfolgen und bis zum naechsten Mal.

Roland + Ursi


Basilius Kathedrale
Basilius-Kathedrale

Matruschkafiguren
Matruschka

Plattenbau
Plattenbau

Zentraluniversitaet Moskau
Uni
Uni1

Lenin lebt :-)
Lenin-Mausoleum
Lenin
Lenin1

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